Die Ovation of the Seas bei Blohm + Voss im März 2016.
Wie zuvor die beiden Schwesterschiffe „Quantum of the Seas“ und „Anthem of the Seas“, kommt auch die „Ovation of the Seas“ nach ihrer Fertigstellung in der Papenburger Meyer-Werft nach Hamburg-Steinwerder. Dort werden nach ersten Testfahren in der Nordsee im Trockendock Elbe 17 der Werft Blohm + Voss letzte Korrekturen vorgenommen. Da das Schiff nur bei Hochwasser in das Becken des Trockendocks gelangen kann, ist seine Ankunft tideabhängig. Der Hochwasserscheitel wird in St. Pauli gegen 01:00 Uhr nachts erwartet.
In der Nacht vom 17. März auf den 18. März 2016
Nein, das ist sie noch nicht. Auch andere große Schiffe sind auf die Hochwasserphase angewiesen, so wie hier die „COSCO Development“, IMO 9472139, die noch vor der Ovation of the Seas den Hamburger Hafen erreicht.
Mitten auf der Norderelbe, zwischen dem Terminal „Tollerort“ und der Werft von Blohm + Voss beginnen die Schlepper mit dem Drehen des Containerschiffs.
Schließlich steht die COSCO Development quer zum Elbstrom und kann rückwärts in den „Vorhafen“ manövriert werden.
Dieser Schlepper korrigiert die Ausrichtung des Schiffs durch Bugsieren. Im Hintergrund die Containerbrücken vom Terminal „Tollerort“, das Ziel der nächtlichen Reise.
Die „COSCO Development“ gehört zu den „Ultra Large Container Ships“ und wurde 2011 von der Hyundai-Werft in Südkorea gebaut.
Und dann kommt der Star des Abends: Um genau 23:30 Uhr lugt die „Ovation of the Seas“ am Cruise Center Altona, dem früheren Terminal der England-Fähre „um die Ecke“.
Das Schiff wurde bereits bei Finkenwerder oder Waltershof auf der Elbe gedreht und fährt nun, von Schleppern begleitet, rückwärts in Richtung der Werft Blohm + Voss.
Der Blick aus der hochgefahrenen Gondel bei der nächtlichen Einfahrt in den Hamburger Hafen muss beeindruckend sein.
Im Gegensatz zu dem Frachtschiff biegt der Neubau nicht zu dem Containerterminals ab, sondern fährt weiter auf der Norderelbe in Richtung St. Pauli und Steinwerder.
Ein fröhliches und extravagantes Flair begleitet die Ovation of the Seas durch eine musikalische Beschallung aus dem Schiff mit Songs von AC/DC, Florence + the Machine und anderen Künstlern jenseits des Mainstreams. Wer hat sich diese interessante Mischung ausgedacht? Nur wenige Fans und Shipspotter genießen die nächtliche audiovisuelle Darbietung des nur noch ganz langsam fahrenden Kreuzfahrtriesen.
Die Ovation Of The Seas in Höhe der Brücke am Altonaer Fischmarkt.
Die Aussichtsgondel am hochgefahrenen Ausleger.
Beidseitig des Trockendocks Elbe 17 wird die Norderelbe von der Wasserschutzpolizei gesperrt. Im Hintergrund das Schwimmdock 10 von Blohm + Voss.
Auch auf den St. Pauli-Landungsbrücken ist zur nächtlichen Uhrzeit nicht viel los.
Kurz nach Mitternacht beginnt das Docken mit hochgefahrener Gondel.
Das Werftgelände von Blohm + Voss gegenüber den Landungsbrücken.
Der Name des noch ungetauften Schiffs ist ist bereits illuminiert. Die Schiffstaufe soll in China stattfinden.
Mit eigener Kraft fährt die Ovation Of The Seas langsam in das Becken.
Das Schiff der Quantum-Klasse (benannt nach dem ersten der bislang drei Schwesterschiffe) wurde zwischen September 2014 und Februar 2016 in Papenburg gebaut. Zwei weitere Schiffe der Klasse sind bereits in Planung.
Das Heck des Schiffs der Reederei Royal Caribbean International.
Eine Stunde vor dem Scheitel der Tide steht das Elbwasser nahezu still, so dass der seitliche Druck des Stroms auf das Schiff gering ist.
Am Heck des Schiffs kontrolliert ein Schlepper die Ausrichtung.
„I'm blue da ba dee da ba daa.“
Rettungs- und Tenderboote.
Blick von den St. Pauli-Landungsbrücken über die Norderelbe auf Steinwerder.
Die Ovation Of The Seas ist 347 Meter lang und 41,40 Meter breit.
Links und rechts hat das Schiff in dem 59 Meter breiten Dock sogar noch ein paar Meter Luft – nein Wasser.
Während des Eindockens war die Norderelbe in diesem Bereich für den Schiffsverkehr gesperrt. Nach dem Aufheben der Sperre nähert sich etwas Großes.
Das Containerschiff „Green Mountain“ kommt von einem der wenigen im östlichen Bereich des Hafens verbliebenen Liegeplätze und verlässt nun Hamburg.
Weiter gehts für die Green Mountain auf der Elbe in Richtung Nordsee.
Der gelbe Himmel über dem Stadtteil Waltershof wird von den unzähligen Lampen der Containerterminals verursacht, deren Licht von den niedrigen Wolken reflektiert wird.
Am Heck der Ovation Of The Seas bleibt der Schlepper bis zum Schluss in Bereitschaft.
Gegen 01:00 Uhr, zum Zeitpunkt des Hochwasserscheitels, ist das Eindocken beendet. Das Abschlusstor des Trockendocks Elbe 17 wird von drei Schleppern herangefahren.
Drei Tage später, in der Nacht von Montag auf Dienstag hat das Schiff das Dock und den Hamburger Hafen verlassen. Eine Rückkehr des in Nassau (Bahamas) registrierten und vorerst in Tianjin (China) beheimateten Schiffs ist nicht vorgesehen.
In der Nacht vom 3. April auf den 4. April 2016
Zwei Wochen nach ihrem ersten Besuch kommt die Ovation of the Seas ein zweites Mal nach Hamburg ins Dock, weil die Propeller (umgangssprachlich „Schiffsschrauben“) ausgetauscht werden sollen. In Absprache mit der Reederei testete die Meyer-Werft ein neues Design, um den Brennstoffverbrauch zu verringern, das aber bei den Testfahrten nicht den gewünschten Erfolg zeigte. Nun werden die altbewährten Propeller eingebaut.
Im Schwimmdock 11 von Blohm + Voss, liegt die Amadea, das aktuelle „Traumschiff“ der gleichnamigen Fernsehserie (links von der Bildmitte).
Der Pegelturm bei den Landungsbrücken in St. Pauli ist der unbestechliche Zeitstempel auf diesen Bildern.
In dem hellen rechteckigen Feld unterhalb der Uhr wird der aktuelle Wasserstand angezeigt. Auf der Elbseite ist die gleiche Anzeige höher, direkt unter der Uhr im Turm eingelassen.
Noch vor dem Erreichen der Position zur Fahrt in das Trockendock beginnt das Schiff mit der Drehung.
Einige Crewmitglieder verfolgen das Docken von einem der oberen Schiffsdecks.
Die Ovation of the Seas hat ihre Position vor dem Dock erreicht.
Nun stellt sich das Schiff quer zum Strom. Eine Stunde vor dem Hochwasserscheitel bewegt sich das Elbwasser kaum.
An einem sonnigen Sommertag ständen die Schaulustigen dicht an dicht auf den Landungsbrücken und in ihrer Umgebung. …
… Aber zu dieser Uhrzeit lockt das Ereignis kaum einen Hund hinterm Ofen hervor.
Viel Platz ist nicht mehr zwischen dem Schlepper und den schwimmenden Pontons der Landungsbrücken.
Die Ovation Of The Seas fährt mit eigener Kraft in das Dock „Elbe 17“ von Blohm + Voss. Der Schlepper korrigiert seine Lage am Heck.
Aus dieser Blickrichtung ist zu erkennen, dass links und rechts vom Schiffsrumpf noch jeweils einige Meter Luft sind.
Zum Schluss wird das Abschlusstor des Docks herangefahren.